Regie: Matthias Kaschig
Ausstattung: Michael Böhler
Musik: Tobias Vethake
Dramaturgie: Tobias Vogt
Doris Fu Katharina Quast, Piroschka Sophie Lutz, Milan Clemens Dönicke, Boris Steffen Gangloff, Gerlinde Christina Dom, Anton Johannes Bussler
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Philosophisch, poetisch und ein wenig versponnen: Regisseur Matthias Kaschig erweckt in Osnabrück Johannes Schrettles neues Stück "wie ein leben zieht mein koffer an mir vorüber" zu witziger Bühnenpräsenz. (...) Dass sie das in der Osnabrücker Urinszenierung mit extrem ausgeprägter, glänzend gespielter Individualität tun, passt zu Schrettles Theater der sich konterkarierenden Behauptungen und zur Intelligenz, mit der dies vom Regieteam umgesetzt wird. (...) Ausgesprochen geistreich und anschaulich setzen Regisseur Matthias Kaschig und seine vom Osnabrücker "Entenfreund" her bewährten Mitstreiter, der Bühnenbildner Michael Böhler und der Komponist Tobias Vethake, die desillusionierenden Prozesse des Stückes in Szene. (...)
Christine Adam, NOZ
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Mit viel Beifall ist am Freitag in Osnabrück die Uraufführung des Theaterstückes «wie ein leben zieht mein koffer an mir vorüber» gefeiert worden. (...) Regisseur Matthias Kaschig und Ausstatter Michael Böhler bleiben dem Text konsequent auf der Spur. Sie unterstützen die aberwitzigen, mitunter absurden Szenen auf der kleinen Bühne des emma Theaters durch schnelle Ortswechsel, viel Bewegung und ein quirliges Spiel mit Kostümen und Requisiten. Selbst die Kurzauftritte der beiden vorwiegend in Reimen diskutierenden «Eltern» (Gerlinde: Christina Dom, Anton: Johannes Bussler) geraten hier zum kleinen Kabinettstückchen. Für die Schauspieler ist Schrettles Text überhaupt ein spannendes Experimentierfeld. In Osnabrück gelingt ihnen eine höchst amüsante, streckenweise furiose Umsetzung. Der aus der Bahn geworfene Milan, überragend gespielt von Clemens Dönicke, sein selbstverliebter Freund Boris (Steffen Gangloff), die abenteuerlustige Piroschka (Sophie Lutz) und die verunsicherte Domina Doris Fu (Katharina Quast) werden dem Publikum sicher noch länger im Gedächtnis bleiben.
Thorsten Stegemann, dpa